Die Geschwindigkeit eines Ballons, bzw. wie schnell Ballone fahren, hängt von der örtlichen Windgeschwindigkeit ab. Denn der Heißluftballon bewegt sich immer mit dem Wind, mit dessen Geschwindigkeit und in dessen Richtung.
Die Windgeschwindigkeit ist die Geschwindigkeit der Luft gegenüber dem Boden. Sie ist eine gerichtete Kraft in eine waagerechte und eine senkrechte Richtung. Für die Luftfahrt ist nicht nur die horizontale Geschwindigkeit wichtig, sondern auch die vertikale Komponente der Windgeschwindigkeit, beispielsweise um Aufwinde für Segelflugzeuge oder Gleitschirme auszunutzen.
Beim Starten des Ballons sowie bei der Landung sollte die Geschwindigkeit unter 20 km/h liegen, wobei für eine gewisse Reichweite des Ballonflugs danach eine gewisse Mindestgeschwindigkeit gegeben sein sollte, um beispielsweise Bremen, Hamburg oder Hannover ausgiebig aus der Luft bewundern zu können. Denn nur so kann man in einer angemessen Zeit den Weg vom Startplatz über die Stadt zum Landeplatz zurücklegen kann. Während einer Ballonfahrt in Norddeutschland gelten dabei 40 km/h schon als ziemlich flott.
Des Weiteren darf keine oder nur sehr geringe Thermik herrschen. Heißluftballone können bzw. sollten nur außerhalb der Thermikzeiten starten. Denn dadurch wird vermieden, dass der Ballon bei der Landung durch eine Thermikblase (aufsteigende Luft) wieder vom Boden abhebt. Nur so bleibt die Landung kontrollierbar.
Steigerung der Geschwindigkeit
Eine Steigerung der Geschwindigkeit ist nur durch die Ausnutzung unterschiedlicher Höhen zu erreichen. So sind bei Alpenüberquerungen auch Geschwindigkeiten von über 100 km/h möglich. Eine Alpenüberquerung mit dem Heißluftballon über die Alpen ist deshalb etwas ganz Besonderes. So eine Alpenüberquerung startet oft in Süddeutschland in Bad Kohlgrub, Oberammergau oder Steingarden in der Nähe von Schloss Neuschwanstein und endet nach der Alpenüberquerung in Italien. Oft geht es Richtung Gardasee oder sogar bis nach Venedig.
Dabei ist eine Nordströmung die Bedingung für eine Alpenfahrt von Deutschland nach Italien. Idealerweise sollte der Wind in der Höhe aus 340° bis 30° kommen. Aber die richtige Richtung allein reicht noch nicht aus, sondern es sind auch bestimmte Windgeschwindigkeiten notwendig. Dabei sind 50 km/h das Minimum, idealerweise sollten es aber mehr als 50 km/h sein. Diese Bedingungen findet man im Winter vor allem kurz hinter einer nach Süden abziehenden Kaltfront vor. Aus Norden fließt Kaltluft nach und ein Hoch aus dem Westen folgt. Dann dreht der Wind in der Höhe oft auf die gewünschte nördliche Richtung.